Safranernte in Mashhad (Iran) im November 2020

Safran braucht seine Zeit. Und so habe ich mir auch in diesem verrückten Jahr 2020 die Zeit genommen, um zur Safranernte in den Iran zu reisen. Diesmal allein. Die Unwägbarkeiten, im Team zu reisen, sind zu groß.

Nur dort, im äußersten Nordosten, in der Provinz Khorasan, bekomme ich den Safran in der perfekten Qualität für das SafranContor. Nur so kann ich mein Versprechen einlösen, den besten Safran in Deutschland zu verkaufen. Hand darauf.

Die Anreise nach Mashhad ist diesmal nicht ganz so einfach. Der Iran erteilt nur noch Visa in Ausnahmefällen. So gibt es kaum Reisende und daher auch kaum noch Flüge. Über viele Zwischenstationen, nach endlosen Kontrollen und zahlreichen PCR-Tests, erreiche ich nach 2 Tagen Reisezeit, kurz vor Mitternacht, den Flughafen Mashhad (MHD). Einreisekontrolle. Bargeldanmeldung. Die übliche Prozedur. Diesmal gibt es keine Abholung – niemand darf ohne Flugschein auf den Flughafen, die Zufahrtsstraßen werden kontrolliert. Also Taxi und ab ins Hotel. Eine Dusche und dann ab ins Bett. Übermüdet bin ich sowieso.

Der Morgen wartet auf mit eitel Sonnenschein. Ein Kaffee zum Frühstück muß es tun. Jetlag und Reisestrapazen haben mich verschlafen lassen. Dann geht es ab auf die Felder bei Torbat-e Heydariyeh. Mein Händler in Mashhad, mit dessen Vater ich schon Safran gehandelt habe, hat wie jedes Jahr alles perfekt vorbereitet: an einer Autobahnraststätte wartet ein wirklich feines Frühstück auf uns. Danke für so viel Aufmerksamkeit.

Die Safranfelder sehen gut aus, wirklich sehr gut. Das Wetter ist perfekt – es gibt keine Nachtfröste wie letztes Jahr. Die Safranbauern sind guter Laune und freuen sich über und auf die gute Ernte. Es ist die Hoch-Zeit des Jahres in dieser Gegend der Welt. Alle sind beschäftigt. Edler Safran bedarf gut organisierter Arbeitsteilung. Safran braucht seine Zeit.

Wie jedes Jahr besuchen wir nach den Feldern den Safran-Blütenmarkt in Torbat. Hier werden die tagesfrisch geernteten Blüten gehandelt. Aus den SafranBlüten werden dann die SafranFäden gezupft. Schon hier entscheidet sich die zukünftige Qualität des Safrans. Wenn nicht verkaufte Blüten vom Vortag mit frischen Blüten gemischt werden, kann sich das schon auf die Qualität auswirken. Deshalb ist es wichtig, schon die Blüten gesehen zu haben, bevor diese ausgezupft werden.

​Wir landen bei „unserem” Safranbauern. An der Qualität seiner Blüten gibt es nichts auszusetzen. Die SafranBlüten sind allesamt frisch und strotzen vor Kraft. Auch die Safranfäden sehen tiefrot und kräftig aus. Wir nehmen eine kleine Probe frischer Fäden mit, um sie selber zu trocknen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Die getrockneten Safranfäden erreichen uns 2 Tage später. Wahrlich feine Qualität. Über die Menge und den Preis handeln wir der guten Ordnung halber ein wenig hin und her, sind uns aber verhältnismäßig schnell einig.

​Der Safran wird jetzt noch händisch durchsortiert und gereinigt: ein paar Blütenblätter verirren sich immer. Dann wird der Safran noch eingewogen, verpackt und für den Export vorbereitet.

Ein paar Freunde im Iran kann ich dieses Jahr nicht besuchen – auch die Inlandsflüge sind streng reglementiert. So schicke ich meine Mitbringsel und ein klein wenig Safran mit der Post.

​Schnell ist es Zeit für den nächsten PCR-Test, um den Rückflug anzutreten. Wegen des Embargos gegen den Iran gibt es nicht genügend Tests. Ohne Test gibt es aber keinen Zugang zum Flughafen. Letztendlich ist alles gut gegangen. Den besten Safran bekommen Sie wie immer beim SafranContor. Versprochen.